Man kann mit Recht sagen, dass die thüringer Bäcker und Konditoren wahre Meister der Produktvielfalt sind. Dafür werden viele fleißige Hände benötigt, auch wenn heutzutage moderne Technik Einzug in den Backstuben gehalten hat und die körperliche Arbeit bei weitem nicht mehr so anstrengend ist wie früher. Das thüringer Bäckerhandwerk nimmt daher seinen gesellschaftlichen Ausbildungsauftrag ernst. In den thüringer Backstuben werden jedes Jahr Bäcker/innen, Konditor/innen und Fachverkäufer/innen ausgebildet.

Hier erfahren Sie alles Wissenswerte rund um die Ausbildung im Bäcker- und Konditorenhandwerk: Was zeichnet die einzelnen Berufsbilder aus? Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um in diesen Berufen eine erfolgreiche Ausbildung zu absolvieren? Welche Prüfungen sind nötig und welche Berufsschulen sind für den Theorieunterricht zuständig? Falls Sie eine Lehrstelle suchen, können Sie sich in unserem Stellenfinder über bestehende Angebote informieren.

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Zukünftige Bäcker und Bäckerinnen sollten sportlich und flink sein. Die Arbeit in der Backstube wird sehr zügig im Stehen durchgeführt. Es kann auch hektisch werden, da darf man nicht träge sein. Außerdem fällt trainierten Menschen erfahrungsgemäß das frühe Aufstehen leichter. Sehr wichtig für den Umgang mit Lebensmitteln ist ein ausgeprägter Sinn für Ordnung und Hygiene. Bäcker und Bäckerinnen gestalten und dekorieren ihre Produkte selbst, dafür benötigen sie Kreativität und Fingerfertigkeit. Zu den zu erlernenden Tätigkeiten gehören u. a. die Herstellung von Brot, Brötchen, Kleingebäck, feinen Backwaren, Torten, Desserts, Dauerbackwaren und herzhaften Snacks.

Nach ihrer Ausbildung haben Bäckerinnen und Bäcker gute Chancen, eine Stelle zu finden. Wer sich weiterentwickeln möchte, kann z. B. Backstubenleiter/in mit Verantwortung für Personal und Qualität werden oder sich zum Meister bzw. zur Meisterin, zum Lebensmitteltechniker bzw. zur Lebensmitteltechnikerin weiterbilden oder sogar studieren. Auch im Ausland kann die berufliche Erfüllung gefunden werden: Deutsche Bäcker und Bäckerinnen haben einen guten Ruf und sind im Ausland sehr gefragt.

Für den Beruf der Fachverkäuferin bzw. des Fachverkäufers sind Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit sowie Sinn für Ordnung und Sauberkeit wichtig, auch bei sich selbst. Von einer gut gepflegten Verkäuferin bzw. einem gepflegten Verkäufer kauft jeder gerne Backwaren. Wichtig ist auch die Bereitschaft, organisiert arbeiten zu lernen, damit der Überblick auch dann behalten wird, wenn im Laden viele Kunden sind. Für den Verkauf brauchen die Bäckereifachverkäuferinnen und  -verkäufer Zahlenverständnis, außerdem sollten sie sich sprachlich gut ausdrücken können. Gute Mathematik- und Deutschnoten sind hilfreich. Daneben ist auch die Kunstnote zu beachten, denn wer Spaß an diesem Fach hat, hat meist ein gutes Auge für Dekoration und Kreativität.

Wer im Beruf fit ist, weiß um den eigenen Wert für das Geschäft, schließlich sind es die Fachverkäuferinnen und -verkäufer, die den Kunden Auskunft über die Waren geben und sie verkaufen. Eigene Ideen in der Werbung und bei der Dekoration schaffen Erfolge. Wer engagiert ist, kann in die Filialleitung aufsteigen oder sogar die Leitung mehrerer Filialen übernehmen.

Für Konditoren und Konditorinnen gilt das Gleiche wie für Bäcker/innen. Auch hier wird überwiegend im Stehen gearbeitet. Allerdings beginnt die Arbeitszeit meist etwas später. Ein guter Konditor bzw. eine Konditorin benötigt Kreativität, Fingerfertigkeit und künstlerisches Geschick, aber auch einen Sinn für Ordnung und besonders für Hygiene. Zu den zu erlernenden Tätigkeiten gehören u. a. die Herstellung von Torten, Formstücken, Desserts einschließlich Frühstücksdesserts, Baumkuchen, Dauerbackwaren und sonstigen feinen Backwaren, Süßwaren, Konfekt (insbesondere Erzeugnisse aus Zucker, Schokolade, Marzipan und Früchten), Speiseeis und Erzeugnisse unter Verwendung von Speiseeis sowie Süßspeisen.

Die Herstellung erfolgt unter Berücksichtigung der harmonischen Verbindung von Form, Farbe und Geschmack. Nach ihrer Ausbildung haben Konditorinnen und Konditoren gute Chancen, eine Anstellung zu finden. Wer sich weiterentwickeln will, kann zum Beispiel als Patissier/e im Hotel- und Gaststättengewerbe arbeiten, Backstubenleiterin oder Backstubenleiter mit Verantwortung für Personal und Qualität werden oder sich zum Meister oder zur Meisterin weiterbilden. Auch der Einsatz im Ausland ist denkbar.

Die Berufsausbildung im Handwerk ist im sogenannten Dualen System organisiert. Das heißt, dass jemand, der einen Handwerksberuf erlernen will, einen Berufsausbildungsvertrag mit einem Handwerksunternehmen abschließt. Der Hauptteil der Ausbildung findet also im Handwerksbetrieb statt. Diese handwerkliche Ausbildung wird durch die Überbetriebliche Lehrunterweisung (ÜLU) ergänzt.

Zusätzlich haben die Auszubildenden eine Berufsschule zu besuchen. Der Unterricht in der Berufsschule umfasst fachtheoretische, mathematische und allgemeinbildende Fächer. Er kann als Blockunterricht oder an ein bis zwei Tagen pro Woche stattfinden. In der unterrichtsfreien Zeit (allgemeine Schulferien) sind die Auszubildenden fünf Tage pro Woche im Ausbildungsbetrieb. Die meisten Berufsschulen verfügen über eine Lehrbäckerei oder ein Labor. Die Auszubildenden besuchen stets die am Standort des Ausbildungsbetriebes zugewiesene Berufsschule.

Erfurt

Ernst-Benary-Schule
Staatliche Berufsbildende Schule 5
Langer Graben 82, 99092 Erfurt
Fon: 0361 220250, Fax: 0361 2202511
www.ebs-erfurt.de

Gera

Staatliche Berufsbildende Schule
Gesundheit, Soziales und Sozialpädagogik Gera
Maler- Fischer- Straße 2, 07552 Gera
Fon 0365 420 7733, Fax 0365 4207734
www.gesuso.de

Zella-Mehlis

Staatliches Berufsbildungszentrum Suhl/Zella-Mehlis
Gewerbestraße 1, 98544 Zella-Mehlis
Fon: 03682 45800,  Fax 03682 458038 
www.sbbz-szm.de

Back dir deine Zukunft

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Die Stellenbörse für Ausbildungsplätze im Bäckerhandwerk ist nach wie vor eine der beliebtesten Seiten, und die Zugriffe konnten in den vergangenen Monaten nochmals stark gesteigert werden. Hier veröffentlichen die Betriebe ihre Ausbildungsplatzangebote.